Eine mit elfischen Schnitzereien verzierte Holztür im Erdgeschoss, nahe eines kleinen Gartens im Hof (Tuvec Dunkelklaue, Ilendeil Kalidriel)

Ein sanftes, durch einen Vorhang vor dem Fenster in dunkles Violett getauchtes Zwielicht erfüllt einen eher klein zu nennenden Raum. Ein paar Regale mit leeren, teils auch gefüllten Phiolen findet sich auf der rechten Seite, direkt neben der Tür. Das meiste davon ist ordentlich beschriftet. Heiltränke, Schmerzlindernde Elixiere und noch ein paar andere, alchemistische Gemische. Getrocknete, zu Bündeln gefasste Kräuter runden das Bild ab.

Direkt vor dem Fenster, auf der linken Seite von der Tür aus, steht ein ausladender Tisch, wohl eine Art Arbeitsplatz, überladen mit einigen weiteren Phiolen, frischen Kräutern und Blätter voller geschwungener, elfischer Schriftzeichen.
Intensiver Duft der verschiedensten Kräuter dringt durch das stets offene Fenster hinein, kaum gedämpft durch den Vorhang.

Alles in allem gleicht der Raum eher einem gemütlichen Arbeitszimmer, denn einem Wohnbereich. Viele alchemistische Reagenzien, jedoch kaum persönliche Gegenstände.

Gegenüber der Tür allerdings findet sich eine nach unten führende Treppe, die beinahe ein wenig an die Häuser der Wildhämmer erinnert. Folgt man dieser Treppe, so gelangt man in einen angrenzenden, unterirdisch angelegten Raum, womöglich ursprünglich ein Teil des Kellers. Die Wände dort sind mit dunklem Holz verkleidet, ab und an gespickt mit einigen weiteren Kräutersträußen.
Zwei Betten stehen nah beieinander, eines davon offen, erfüllt von dem Geruch nach Kräutern und Wildnis, das andere mit schützenden Holzvertäfelungen an Kopf und Fußende versehen, sodass es einer kleinen, flauschigen Festung ähnelt. Bei genauerem Hinsehen entdeckt man ein in den Kissen verborgenes Schwert, schon etwas älter, gepflegt, doch scheinbar seit einer Weile nicht mehr benutzt.

Ein schweres Holzregal bildet das einzig andere Möbelstück in dem kleinen Raum, versehen mit einigen Büchern und vereinzelten, auf den ersten Blick nutzlosen erscheinenden Erinnerungsstücken. Ein Lederband mit einer einzelnen, tiefschwarzen Feder baumelt an einem Haken daran.

Alles in allem wirken die beiden kleinen Zimmer zwar benutzt und in gewisser Weise heimelig, doch leer, als würden die Besitzer mehr Zeit außerhalb als im Inneren dieser Räume verbringen.

Rekain betritt das Zimmer, jedoch intressieren ihn Farbe,Form und Einrichtung von diesem sehr wenig. Er geht in Richtung des Tisches und nimmt wahllos ein Blatt Pergament und eine Feder. Er schreibt auf:" Ich bitte um Hilfe, von einem erfahrenen Heiler. Habe eine schwere Verbrennung, vielleicht ein Fluch, und noch andere kleine Wunden. Rekain"

Dann dreht er sich wieder um und schleppt sich aus diesem Zimmer zu seinem.

Einige Zeit später betritt Ilendeil den Raum, das schneeweiße Haar wie ein Schleier in ihrem Rücken. Zielgerichtet tritt sie an den Schrank mit den Kräutern und Tränken, tauscht einiges aus, legt ein paar Blätter dazu, verharrt einige Augenblicke, womöglich dem Geruch eben jener Pflanzen nachhängend.

Dann wendet sie sich dem Schreibtisch zu, hebt überrascht die Brauen, als sie die Notiz entdeckt. Ihr Kopf neigt sich nachdenklich auf die Seite, während sie die Zeilen liest, ehe ein leises Murmeln in elfischer Sprache ihre Lippen verlässt und sie sich zügig daran macht, einige Tränke, Verbände und ähnliches zusammenzusuchen. Als letztes sucht sie einige Kräuter zusammen, um mit wenigen, geübten Handgriffen eine Salbe herzustellen.

Ein kurzer, prüfender Blick über das, was sie zusammengesucht hat, dann lässt sie es in einer ledernen Umhängetasche verschwinden und verlässt den Raum in Richtung Rekains Zimmer.

Rekain stürzt in das Zimmer, mit Dubhe auf den Armen, er hat die ganze Zeit gemurmelt:"Lass sie da sein!"
hektisch sieht er sich um, er wird immer verzweifelter.

Gequältes stöhnen und stöttern ist zu hören.Das Blut rinnt ihr die Finger runter.Der Boden wirkt Blut getränkt.
"Ich wollte das nicht..." murmelt sie dann.

Tuvec sieht ärgerlich auf, als irgend ein Narr die Tür halb aus den Angeln reißt, seine rechte Augenbraue rutscht jedoch ein wenig nach oben als er die beiden Besucher erkennt. Mit einem Funken Misstrauen im Blick verschränkt er die Arme vor der nackten Brust, unter seinem einfachen Kilt zeichnet sich ab das er sich instinktiv zum Sprung bereit macht, ehe er sich wieder entspannt.

Etwas besorgt tritt er näher, den Blick auf die Elfe gerichtet, Rekain scheint er nur am Rande seines Sichtfeldes noch zu beachten. Geschickt fasst er geübt an ihre Kehle, sucht wohl ihren Puls während er sie mit prüfendem Blick einer ersten genaueren Musterung unterzieht.

Seine Stimme ist scharf und beherrscht, jedoch würde nur ein vollkommener Narr den Ärger darin überhören:

"Was ist passiert, Schwester? Sprecht rasch!"

Dubhe zittert noch ein wenig,dennoch seid sie soweit in Bewusstsein zu sein,um einzelne Worte über die Lippen zu bringen.
"Ich wars...Bruder...ich bin nur noch ein Monster.Ich will keine unschuldigen Menschen umbringen.Wenn ich jemanden umbringen will,dann mich selbst.Ich weiß,es klingt verrückt,aber es ist die Einzige Chance,Unschuldige Menschen zu schützen."
Ihre Stimme wirkt mutig,dennoch sieht man ein etwas gequältes Gesicht.
"Ilendeil weiß alles.Sie weiß was aus Rekain geworden ist.Und das ist auch mir passiert.Es ist ein Albtraum Tuvec..."
Ihre Stimme wird leise,fast schon wie ein flüstern.

Die Lippen des Druiden verengen sich zu einem schmalen strich - es sei dahingestellt ob dies nun ihren Worten liegen mag oder auch daran, was er von ihrem Puls hält. Mit einem Nicken bittet er Rekain weiter in den Raum hinein während er sich bereits dem Alchemietisch zuwendet. Mit einigen wenigen Handgriffen zieht er unter dem massiven Möbelstück eine etwas kleinere Arbeitsplatte hervor, die wennsgleich unter dem größeren verborgen ausreichen mag um als Notlager zu dienen.

Kaum hat er den Tisch inmitten des Raumes platziert hastet er bereits zu einem der Regalen, schnappt sich einen Topf mit feucher Erde und einen kleinen Lederbeutel. Mit einer Sorgfalt, die unangemessen langsam wirken könnte verteilt er die feuchte Krume auf dem Tisch, anschließend verschiedene Pflanzensamen aus dem Beutelchen darüber. Einige gemurmelte Worte kommen über seine Lippen, seine Brauen rücken angestrengt ein Stück enger zusammen, doch ist sein Tun nicht ohne Folgen.

Ein flaushiger Moosteppich breitet sich auf der Tischplatte aus, natürlich und angenehm wirkend. Wer sich damit auskennt würde vermutlich die heilenden Öle und Stoffe erkennen, welche langsam von dem Pflanzenteppich ausgehen. Ein wenig wankend - die Sache ist wohl anstrengend - stützt er sich am Alchemietisch ab, bedeutet Rekain die junge Elfe auf dem improvisierten Lager abzulegen. Ungeduldig wedelt er mit seiner Hand herum.

"Geh, suche Ilendeil. Und tu es schnell!"

Er achtet nicht weiter auf den Worgen, stattdessen tritt er wieder zu dem Regal, wühlt in den aufgereihten Kräutern und Phiolen. Ein kurzer Blick schweift zu Dubhelion. "Verzeih, aber mehr kann ich nicht tun - ich bin mehr Krieger den Heiler, fürchte ich. Was auch immer mit dir los ist - mit ein wenig Glück wird es ja durch die Naturmagie aufgehalten."

Der Blick des Druiden, deutlich beunruhigt über die Worte der Elfe, wirkt jedoch nicht wirklich überzeugt, wennsgleich das Moos immerhin Linderung verschaffen könnte. Der Umstand, das er sich einen gekrümmten Dolch möglichst unauffällig am Gürtel befestigt sagt das übrige über seine Meinung aus.

Der Moosteppich scheint Dubhe ein wenig zu beruhigen. Einmal tief Luft schnappt sie,atmet tief aus und legt den Kopf auf die Seite.
"Niemals habe ich an die Naturmagie gezweifelt.Ich zweifle auch nicht an Ilendeil's Kunst,dennoch an mir und das schmerzt."
Sie starrt auf einen Punkt.Durch ihren Kopf gehen Tausend Wörter,die sie loswerden möchte.Ihr Herz fühlt sich wie ein großer Felsen an,der zerspringen will.So,als hätte es Mühe,Blut durch den Körper zu pumpen.
"Ich werde nicht aufgeben,Krieger,ich werde auch nicht noch einmal versagen...außer,ich habe es jetzt schon getan".
Ein Wort Wirrwar kommt aus ihr heraus.Die meisten Worte murmelt sie in der Elfischen Sprache.

Von der Tür her ist ein elfischer Fluch zu hören, als Ilendeil um die Ecke biegt und einen Moment inne hält und mit gehobenen Brauen die aufgerissene Tür, das Blut und die verletzte Dubhelion mustert. Ein fragender Blick wandert zwischen Tuvec und Dubhelion hin und her, dann gibt sie einen undefinierbaren Laut von sich und betritt mit schnellen Schritten das Zimmer. Ein knappes Nicken als Gruß, während sie an Rekain vorbei an den Tisch heran tritt und den Beutel mit frischen Kräutern in ihren Händen achtlos dort fallen lässt.

Sie nähert sich Dubhelion, die noch immer vor sich hin murmelt. Mit einem beruhigenden "Sssh" wehrt sie deren Worte ab, noch während sie die Wunden der Elfe in Augenschein nimmt. Erneut tauscht sie einen Blick mit Tuvec, der ihn wohl deuten kann, denn er entfernt sich, um kurz darauf mit einigen Utensilien zurück zu kehren. Mit geübten, schnellen Bewegungen macht sie sich daran, die Wunden zu säubern, begleitet von einem sachten Schub ihrer eigenen Heilmagie, die zusammen mit der von Tuvec die Blutung zu stillen scheint. Eine salbe folgt, kurz darauf Verbände, fein säuberlich um die Wunden gelegt.

Ihre kühlen Finger legen sich auf Dubhelions Stirn, sowohl eine beruhigende Geste, als auch eine forschende. Ihr Blick sucht den der Elfe, aufmerksam und prüfend.

"Der Fluch, hm?" Sie seufzt, schüttelt sacht den Kopf. "Es wird Zeit, dass Ihr etwas gegen eure... Feinde unternehmt. Nach dem, was Rekain erzählt hat, plagen Euch die Auswirkungen von der Begegnung mit ihnen schon länger... demnach war Rekains Aktion womöglich voreilig, aber nicht falsch." Sie schenkt Rekain ein sachtes Lächeln, ehe sie sich wieder Dubhe zuwendet. "Womöglich wird es Zeit, dass Ihr... nunja, härtere Geschütze auffahrt. Nicht versucht, alleine etwas zu unternehmen - aber schon gar nicht versucht, es zu ignorieren." Sie schüttelt den Kopf. "Denn wenn ihr das tun würdet, dürfte ich vermutlich noch öfter mit Eurer Anwesenheit hier rechnen, mh?"

Sie tritt ein wenig zurück, bleibt neben Tuvec stehen und berührt ihn in einer vertrauten Geste am Arm. Ihre silbrigen Augen huschen zwischen der Elfe auf dem Moosteppich und dem Worgen hin und her."Vielleicht solltet Ihr ein paar mehr in eure Geheimnisse einweihen, Dubhelion... und wenn Ihr und Rekain euch vollkommen erholt habt, einen erneuten Vorstoß wagen, um all das zu beenden - mit Verstärkung im Rücken."

"NEIN!", greift Rekain ein. Länger kann er nicht untätig herum stehen und schweigen. "Bitte!...Ilendeil, das könnt Ihr nicht von uns verlangen! Ich will nicht noch mehr von uns in dieses Sache verstricken, nicht noch mehr Opfer...ich mache mich allein auf die Suche nach ihr. Dieses Mal werde ich versuchen nur mit ihr zu reden, anstatt sie töten zu wollen. Wenn sie-" Er sieht kurz zu Dubhe, "-wirklich immer bei uns ist,uns hören kann, fühlen kann was wir fühlen, dann muss sie wissen, dass ich mit ihr reden will! Dann kann sie mich nicht einfach töten! Bitte...", fleht er, obwohl er sich Dubhe´s und Ilendeil´s Reaktion sicher ist. Tuvec beachtet er fast gar nicht.
"Ich will endlich Antworten haben! Und nur sie kann mir diese geben. Ihr müsst mir vertrauen, du auch Dubhe, bitte..."
Rekain klingt verzweifelt und auch er selbst weiß, dass sein Plan nicht so ohne Hindernisse von dannen gehen wird, aber einen Versuch ist es wert.

Bei Rekain's Worten starrt Dubhe nur an die Decke,wartet,bis er keine Worte von sich gibt.
"Rekain,ich..".sie seufzt.
"Ich will nicht das es jeder weiß.Es werden mehr nach ihr suchen und es werden mehr Opfer geben.Und dass will ich nicht.Immerhin ist es meine Schuld das Rekain und ich verflucht sind."
Ein Blick zu ihren Armen lässt sie still werden.Ein bedankendes Lächeln und Nicken wirft sie zu Ilendeil und Tuvec.Dann redet sie,als sie versucht,sich zu setzen.
"Gut,dann geh,aber sage nicht ich hätte dich nicht gewarnt...". Sie hebt ihre Hand schuldig und legt sie dann auf ihre Beine.

Sie steht auf,verbeugt sich respektvoll vor Ilendeil und Tuvec und sagt :"Ich danke euch.Möge Elune euch segnen."
Dann wendet sie sich zu Rekain.
"Und ich danke dir,Freund...passe dennoch auf dich auf."

Ilendeil runzelt nur die Stirn, während sie ihren Kopf auf die Seite neigt. Sie wirft Tuvec einen nachdenklichen Blick zu, ehe sie mit ruhiger Stimme anbringt: "Womöglich eine noble Entscheidung, Dubhelion... aber ich halte sie dennoch für äußerst unklug." Sie betrachtet die Elfe noch einen Moment länger, ehe sie schärfer, wohl wieder in ihrem gewohnten Element, hinzufügt: "Aber in jedem Fall solltet Ihr Euch nach den letzten Tagen erst einmal ausruhen... ihr beide." Ein Seitenblick fasst Rekain mit ein. Dann seufzt sie, als würde sie nicht erwarten, dass die beiden darauf hören.

Sie wendet sich nun wieder dem Beutel mit Kräutern zu, den sie zuvor auf dem Tisch hat liegen lassen, beginnt, Kräuterbündeln zu schnüren, nicht, ohne die von Tuvec geholten Werkzeuge ihrer Arbeit wieder fein säuberlich in den dafür vorgesehenen Orten zu verstauen. Ihre Ohren zucken in Richtung der beien Besucher, als Zeichen, dass sie ihnen noch immer Aufmerksamkeit zukommen lässt.

Rekain sieht Dubhe mit einem dankbarem Lächeln an, dann wendet er sich Ilendeil zu und sagt:"Ich kann mich nicht ausruhen. Ich werde sofort aufbrechen. Ob es nun Tage, Wochen oder Monate dauert sie zu finden-ich werde nicht aufgeben und ich komme nicht zurück, wenn ich keine Antworten habe, egal wie verletzt oder erschöpft ich bin!"
Rekain hört sich sehr siegessicher an, als er dies sagt. Die Muskeln in seinem Gesicht verkrampfen sich, aber er spricht seinen Gedanken nicht aus. Dann sieht er noch einmal zu Dubhe und nach kurzem Zögern geht er zu ihr, umarmt sie und flüstert:"Ja, ich passe auf mich auf. Aber versprich mir, dass auch du Acht gibst auf dich. Und nur bei den kleinsten Anzeichen des Mals zu Ilendeil gehst, ja?" Eindringlich blickt er ihr in die Augen, dann wendet er sich wieder der Nachtelfe zu, lächelt und nickt dankend in ihre Richtung. Sogar Tuvec verabschiedet er mit einem Nicken.
Dann wendet er sich zur Tür um und geht.

Dubhe wollte noch etwas sagen,aber da ist er schon verschwunden.Sie schüttelt den Kopf und murmelt "Er ist verrückt... .Hättet ihr etwa erwartet,dass er auf euch hören würde?" ein schmales Lächeln umspielt ihre Lippen als sie ihren Kopf Richtung Ilendeil und Tuvec dreht.Sie zuckt nur mit den Schultern.
"Was will man machen....aufhalten kann ich ihn sowieso nicht." Eine Braue hebt sie,lächelt kurz und verschwindet dann auch durch die Tür in Richtung ihres Zimmers.Sie flüstert noch ein "Danke...danke für alles..." bis sie endgültig im Schatten des Flures verschwindet.

Rekain kommt mit Dubhe in den Armen herein und sieht sich nach der Besitzerin des Zimmers um.
"Ilendeil?", fragt er vorsichtig.

Dubhe schaut umher, sie scheint Rekain's Stimme als Echo zu hören. Trotzdem blickt sie auf den ersten Blick normal...außer das Auge.
Sie blickt Entschuldigend rein, als würde sie sich entschuldigen das sie kommt, immerhin ist das ihr zweiter Besuch. Aber das ist jetzt unwichtig. Ihr geht es schlecht und Ilendeil ist nun mal die einzige Heilerin.
Sie springt von Rekain ab, lenkt ihm ein lächeln zu und lehnt sich gegen die Wand, als würde sie gleich umkippen. die Arme verschränkt und den Kopf geneigt sieht sie auf den Boden.
Sie würde jetzt was sagen, aber irgendwas scheint sie zurückzuhalten....verbieten, den Mund aufzumachen.
Lächelnd, wenn auch gequält blickt sie weiter zu Boden.
Tausend Stimmen um sie herum, als würde sie auf einem Großen Marktplatz stehen, wo alle um die Wette schreien. Sie hat schon Angst um sich selbst, vor allem weiß sie ja nichts von wem, was für Körperliche Veränderungen sie jetzt hat.
Sie ist enttäuscht von sich. Enttäuscht, das Kleine Kind nicht gefunden zu haben, obwohl sie Ilendeil darauf ansprach. Enttäuscht, das sie sich das gefallen lässt, was aus ihr gemacht wird.
Ihr Herz pocht mit extremem Anstrengungen, als würde es etwas Zusammendrücken wollen. Trotzdem atmet Dubhe ganz normal, vielleicht mit ein paar kleinen Aussetzern, die aber keinesfalls Lebensgefährlich währen.
Sie seufzt noch einmal kurz und legt ihren Kopf gegen die Wand.

Ilendeil steht an dem Tisch, Mörser und Stößel in Händen haltend, scheinbar dabei, einige Kräuter zu zerstoßen, als die beiden ins Zimmer kommen. Mit der ihr typischen Ruhe und einer gehobenen Braue wendet sie sich den Besuchern zu und mustert sie eingehend, ehe sie ihr Utensil auf den Tisch sinken lässt und ihnen entgegen tritt.

Statt einer Begrüßung verlässt ein leises Seufzen ihre Lippen. Sie nähert sich Dubhelion, betrachtet die neueren, sichtbaren Ausläufer des Mals... und dessen Auswirkungen auf sie. Sie hebt ihre rechte Hand, um sanft nach dem Hals der Elfe zu tasten, ihren Puls zu fühlen, der springend unruhig und schnell geht, dann legt sie ihre Finger an Dubhes Wange, nicht nur eine beruhigend wirkende Geste, sondern wohl auch eine, um ihr Gesicht so zu drehen, dass sie das ungewöhnlich gefärbte Auge betrachten kann.

Nach einiger Zeit entfernt sie sich wieder in Richtung des Tisches, um den Stuhl hervorzuziehen. Wieder bei Dubhelion legt sie einen Arm um deren Schulter und bugsiert sie zu dem Stuhl, sodass sie sich daraufsinken lassen kann. Einen Moment betrachtet sie sie schweigend. Dann fragt sie mit leiser Stimme:
"Wie ist das passiert?" Leichte Besorgnis schwingt darin mit, vielleicht auch bedingt dadurch, dass sie zwar Heilerin sein mag, doch was auch immer mit Dubhe und Rekain passiert ihre bisherigen Erfahrungen übersteigt. Dabei sollte man meinen, nach 300 Jahren hat man schon einiges gesehen...
"Eure Suche hatte wohl bisher keinen Erfolg?" Ein kurzer Blick zu Rekain, begleitet von einem neuerlichen Seufzen.

"Doch...Nein....so halb...". Sie redet ein wenig zitternd und ihre Arme verschränken sich.
"Rekain hat sie gefunden. Aber sie wollte nicht sprechen..." Sie beißt sich auf die Unterlippe und blickt zu Boden.
"Dann sind wir beide auf die Suche gegangen. Wir haben einen...hmm...Mitläufer von ihr gefunden und eine Adresse, die nach Burg Schattenfang führte." Sie schluckte schwer, als sie darüber erzählte.
"Wir fanden Bücher, Pergamente, Zeichnungen...fanden heraus das sie was mit Lord Godfrey zutun hatte und ein Tagebuch schreib. Rekain müsste es noch irgendwo haben..." sie schaute auf und blickte kurz zu ihm.
"Und nun....glauben wir, nein...wissen wir, dass das Mädchen Rekain's Schwester ist". Dubhe blickt Ilendeil an. Mag sein, dass sie die Ganze Geschichte nicht glauben kann oder will.
"Wir haben eine Zeichnung mit Beschreibung gefunden, wo er wohl mit drauf sein müsste"...

Sie schlägt ihr Bein um das andere.
"Wie das passiert ist? Urplötzlich. Ich war bei Rekain und habe sie dann gehört... .Uns zu verfolgen sowie zu hören scheint sie auch zu können."
Dann schaut sie auf Rekain's Arm, der mittlerweile mit leichten Blutspuren überzogen ist.
"Das...war ich auch..." murmelt sie und fährt sich durch die Haare, als sie zu seinem Arm blickt.

Rekain hört aufmerksam zu und sagt dann mit heiserer Stimme:"Soll ich die Bücher holen?" Er dreht sich halb zur Tür und blickt auf seinen Arm als hätte er erst jetzt bemerkt, dass die Wunde da ist.
"Das ist nicht weiter schlimm...kümmert Euch bitte um Dubhelion."
Er sieht die beiden Elfen fragend an.

"hmmm...ja, hol mal das, was wichtig erscheint, vielleicht will Ilendeil ja ein Blick rein werfen". Sie nickt zu Rekain und dann zu Ilendeil.
"Ein wenig erfolgreich waren wir ja..." lächelt sie gequält.

Rekain lächelt, geht zu Dubhe und küsst sie auf die Stirn. Er lächelt sie an und geht zu Tür, dann verschwindet er in richtung seines Zimmers.

Dubhe lächelt leicht und als er aus dem Zimmer ist, redet sie weiter.
"Rekain hatte ebenfalls eine kleine..Auseinandersetzung mit seiner Schwester." Sie legt ihren Ellenbogen auf die Lehne des Stuhles und stützt ihr Kopf gegen die Hand. Langsam blinzelt sie und murmelt.
"Ich weiß nicht aber ich glaube...wenn er kann....kann er mit seiner Schwester reden....".
Sie hustet kurz und seufzt.
Dann lächelt sie.
"Tut mir Leid das ich dich zu zurede..."

Ilendeil bedenkt die Vertrautheit der beiden mit einem sachten Lächeln, sieht Rekain einen Augenblick hinterher und wendet sich dann wieder Dubhe zu, um deren Worten zu lauschen.
"Habt Ihr denn in diesen Büchern irgendetwas über das warum gefunden? Oder das wie?" Ein Seufzen entkommt ihren Lippen. "Ein kleiner Hinweis könnte zumindest helfen, das Mal zu entfernen... oder doch zumindest seine Auswirkungen zu schwächen. Seine Schwester, hm? Ich hoffe auch, er kann mit ihr reden..."

Wohl ihre unausgesprochenen Gedanken von sich weisend schüttelt sie den Kopf.
"Nun gut... hast du irgendwelche Schmerzen oder fühlst du überhaupt irgendetwas, seit das Mal... gewachsen ist?" Sie geht einmal um die Elfe herum, betrachtet die Ausläufer jener feinen Linien, die das Zeichen des Fluchs bilden und bleibt schließlich wieder vor ihr stehen. Ihre Stirn hat sie in Falten gelegt, den Kopf besorgt, womöglich eine Spur hilflos zur Seite geneigt.

"Das meiste, was ich in den Fingern hatte, hatte etwas mit Krieg oder ähnlichem zutun. Also nichts besonderes...." murmelt sie.
"Einige Tagebücher stammen von Menschen, die Rekain kannte. Ob sie noch leben, wissen wir nicht.
Die Bücher sind uralt, einige Worte sind nicht gut lesbar. Das Tagebuch seiner Schwester jedoch sagt viel über ihre Vergangenheit aus, Freunde, Bekannte, Familie...das alles hat sie nieder geschrieben. Doch ich kann die Sprache nicht verstehen, nur die Erklärung der Zeichnung, die ich im Tagebuch fand,konnte ich lesen."

Sie seufzt und dreht die Augen leicht mit, als Ilendeil sie mustert.
"Auswirkungen...hmm, Schwindelanfälle, schneller Puls, ein Herz das anstrengend arbeitet, ab und zu Kopfschmerzen und Blutdurst. Meist schmerzt das Mahl nur, wenn es pulsiert oder..wächst. Es brennt und zieht ein wenig..."